Es war 9:53 Uhr, als Vincent Kompany vor die Presse trat – unrasiert, mit rotgeränderten Augen, die Stimme zitternd vor Emotion. Der Bayern-Trainer hatte genug. Nach Wochen der Spekulationen, der Kritik und der anonymen Quellen, die Joshua Kimmich als „Problemfall“ brandmarkten, brach der 39-Jährige sein Schweigen. Und was er sagte, war kein Statement – es war ein Manifest. Ein leidenschaftlicher Appell, der die Allianz Arena zum Beben bringen könnte.

„Was ihm widerfährt, ist ein Verbrechen gegen den Fußball“
Kompany stand allein vor dem Mikrofon, kein Pressesprecher, kein Vereinslogo im Hintergrund. Nur er und seine Worte. „Ich kann das nicht mehr mit anhören“, begann er. „Was Joshua Kimmich widerfährt, ist ein Verbrechen gegen den Fußball – ein offener Verrat an allen Werten, für die dieser Sport steht. Wie können Menschen nur so grausam sein?“

Die Journalisten hielten den Atem an. Kompany sprach nicht von Taktik, nicht von Formkurven. Er sprach von einem Menschen. „Einen jungen Mann zu kritisieren, der das Team mit ganzem Herzen trägt, jede Woche auf dem Platz steht, trotz Schmerzen alles gibt, niemals Lob verlangt, niemals mit dem Finger zeigt – nur für Bayern kämpft? Das ist nicht Kritik. Das ist Zerstörung.“

Kimmich: Der stille Held im Schatten der Vorwürfe
Seit Wochen wird Kimmich in Medien und Fan-Foren zerlegt. Mal ist er „zu langsam“, mal „zu eigensinnig“, mal „nicht mehr Weltklasse“. Nach dem 1:1 gegen Leipzig vor zwei Wochen titelte die Bild: „Kimmich – das Bayern-Problem?“. Anonyme Quellen aus dem Umfeld sprachen von „Reibereien im Training“, von „Unzufriedenheit mit der Hierarchie“. Kimmich selbst schwieg. Trainierte. Biss sich durch eine Adduktorenverletzung. Stand 90 Minuten auf dem Platz – mit Spritzen.
Kompany sah das alles. Und platzte jetzt. „Für mich ist Kimmich einer der engagiertesten und selbstlosesten Spieler, die diese Liga je gesehen hat“, sagte er mit geballter Faust. „Er opfert seinen Körper, seine Freizeit, seine Gesundheit. Er ist der Erste im Kraftraum, der Letzte auf dem Platz. Und wenn wir verlieren, steht er vorne und sagt: ‚Meine Schuld.‘ Wenn wir gewinnen, sagt er: ‚Das war das Team.‘“
Der Trainer als Schutzschild
Kompany ging weiter. „Anstatt seinen Wert jedes Mal in Frage zu stellen, wenn das Team Schwierigkeiten hat, sollten die Menschen hinter ihm stehen. Er ist 30 Jahre alt – im besten Fußballeralter. Er hat alles gewonnen: Champions League, Weltpokal, acht Meisterschaften. Und trotzdem wird er behandelt wie ein Neuling, der versagt hat.“
Ein Journalist fragte: „Gibt es interne Konflikte?“ Kompany lachte bitter. „Konflikte? Der einzige Konflikt ist, dass einige vergessen haben, was Loyalität bedeutet. Joshua hat Angebote aus England, aus Spanien – Millionen auf dem Tisch. Er ist geblieben. Für Bayern. Für diese Stadt. Und jetzt wird er dafür bestraft?“
Die Reaktionen: Sturm der Solidarität
Noch während der Pressekonferenz explodierte das Netz. #KompanyHatRecht trendete binnen Minuten. Thomas Müller postete ein Foto mit Kimmich und der Caption: „Mein Bruder. Immer.“ Manuel Neuer schrieb auf Instagram: „Respekt vor dem Trainer. Respekt vor Joshua.“ Sogar Ex-Präsident Uli Hoeneß meldete sich: „Vincent spricht mir aus der Seele. Wer Kimmich angreift, greift Bayern an.“
Kimmich selbst? Er trainierte weiter. Ohne Kommentar. Ohne Groll. Nur mit dem Blick, den Kompany beschrieb: „Der Blick eines Mannes, der weiß, wofür er kämpft.“
Ein Trainer, der Geschichte schreibt
Kompany schloss mit einem Satz, der in die Annalen eingehen könnte: „Wenn wir Joshua verlieren – nicht an einen anderen Verein, sondern an dieses Gift der Kritik –, dann haben wir als Klub versagt. Nicht er.“
Die Pressekonferenz endete. Kompany ging. Die Journalisten blieben sitzen. Sprachlos.
Zehn Minuten. Ein Trainer. Eine Rede.
Und vielleicht der Moment, in dem Bayern wieder zu Bayern wurde.