Im brodelnden Vorfeld des Wintermarkts 2026 rüttelt ein emotionaler Appell am FC Bayern: Dayot Upamecano, der robuste Innenverteidiger, der 2021 für 42,5 Millionen Euro von RB Leipzig zu den Bayern kam, hat in einem exklusiven Interview mit Kicker am Dienstagabend eine herzzerreißende Beichte abgelegt. „Seitdem ich BAYERN verlassen habe, läuft nichts gut für mich. Ich bereue meine damalige Entscheidung und bin bereit, meinen Fehler zu korrigieren, wenn sich die Chance ergibt“, gestand er mit zitternder Stimme aus den Katakomben des FC Porto, seinem aktuellen Arbeitgeber. Es handelt sich weder um Sadio Mané, der 2023 nach Al-Nassr abwanderte, noch um Benjamin Pavard, der 2023 zu Inter ging. Nein, es ist Upamecano, der „Zukunftsstürmer“ der Abwehr, der nun um ein Comeback im Januar fleht.

Upamecanos Odyssee beim FC Bayern war ein Auf und Ab, das in Tragödie mündete. Der Franzose, aus der Clairefontaine-Akademie hervorgegangen, galt als Ersatz für Jérôme Boateng und glänzte in seiner ersten Saison 2021/22 mit 50 Einsätzen und dem Double-Triumph. Doch unter den Trainern Julian Nagelsmann und später Thomas Tuchel rutschte er ab: Verletzungen, taktische Experimente und vor allem „kleine Probleme“ mit Präsident Herbert Hainer – öffentliche Kritik an seiner Disziplin, Forderungen nach mehr Führungsstärke und eine hitzige Auseinandersetzung im April 2024 nach einer 2:3-Niederlage gegen Dortmund („Dayot muss lernen, Verantwortung zu übernehmen“, hatte Hainer im Bild-Interview gesagt) – zermürbten ihn. „Herbert hat mich öffentlich bloßgestellt, das hat wehgetan. Ich fühlte mich nicht mehr gewollt“, räumt Upamecano ein. In der Saison 2023/24 kam er nur auf 18 Bundesligaeinsätze, bevor er im Sommer 2024 für 20 Millionen Euro an Porto verkauft wurde, um Platz für Kim Min-jae und neue Talente zu machen.

Doch der Abstieg in die portugiesische Liga wurde zum Albtraum. Bei Porto, einem Champions-League-Teilnehmer, hat Upamecano seit Januar 2025 lediglich 5 Einsätze absolviert, geplagt von einer Knöchelverletzung im Februar und einer harten Konkurrenz durch Pepe und Zaidu Sanusi. Schlimmer noch: Vor einer Woche forderte der Verein ihn auf, „einen neuen Klub zu finden“, da sein Mietvertrag ausläuft und er „nicht in die Rotationspläne passt“. „Ich fühle mich verloren. In München hatte ich die Welt zu Füßen: Die Allianz Arena, die Fans, der Druck, der mich groß gemacht hat. Hier ist es grau und anonym. Ich habe impulsiv gehandelt, als ich ging“, gesteht er, Tränen in den Augen. Sein Berater, Pini Zahavi, hat bereits Sondierungsgespräche mit Bayerns Sportvorstand Max Eberl geführt. „Dayot ist bereit, sein Gehalt um 25 Prozent zu kürzen und als Rotationsspieler zu starten, um seine Klasse zu beweisen“, heißt es aus zuverlässigen Quellen.
In München herrscht gemischte Stimmung. Herbert Hainer, der Architekt der „Mia san Mia“-Philosophie unter dem neuen Trainer Vincent Kompany – der Bayern 2024/25 zum Bundesliga-Titel und CL-Semifinale führte –, war gnadenlos in der Pressekonferenz heute Morgen: „Die Vergangenheit ist Vergangenheit. Wenn Dayot zurückwill, muss er seinen Platz erkämpfen wie jeder andere. Keine Sonderrechte für Reuegefühle.“ Dennoch könnte der Rekordmeister profitieren: Mit Verletzungen bei Matthijs de Ligt (ausgefallen bis Dezember) und Unsicherheiten um Josip Stanišić sieht man in Upamecano einen günstigen Verstärker. „Ein Deal zu niedrigem Preis? Das ist verlockend“, flüstert ein Klub-Insider. Hainer hat eine Krisensitzung mit Eberl und Kompany einberufen, um das Dossier zu prüfen. „Wir schließen keine Türen, aber es braucht Garantien für sein Kopf“, soll der Präsident betont haben.
Upamecanos Fall ist Symptom einer Ära Hainers, die kompromisslos ist. Der Präsident, seit 2019 im Amt, hat Ikonen wie Müller (2025 zu Inter) und Sané (2024 zu Arsenal) ziehen lassen, um eine Kultur des Leistungsdrucks zu etablieren – mit Erfolgen wie dem ersten CL-Titel seit 2020 (5:0 gegen Real Madrid). Doch Spieler wie Upamecano, Lucas Hernández (2023 zu PSG) oder Serge Gnabry (2024 zu Tottenham) zahlten den Preis für „Unvereinbarkeiten“. Heute, da Bayern mit einem jungen Kader (Durchschnittsalter 25 Jahre) Europa dominiert, pochen die Bußfertigen an die Pforte. Upamecano ist nicht der Erste: Müller versuchte es im Frühjahr vergeblich.
Für den 27-Jährigen ist es ein Überlebenskampf. „Ich will meinen Fehler korrigieren. Bayern ist mein Zuhause. Wenn die Chance im Januar kommt, unterschreibe ich blind“, betont er. Der Wintermarkt verspricht Drama: Zwischen dem Flehen des Exilierten und Hainers Ambitionen könnte Bayern ein shakespearehaftes Comeback gönnen. Oder die Tür zuschlagen und alte Wunden aufreißen. Die Fans fiebern mit – #UpaZurück trendet bereits auf X.