Mehr als drei Jahrzehnte nach der grausamen Entführung und Ermordung des zweijährigen James Bulger hat die Stimme seines Bruders die öffentliche Wut neu entfacht – und tiefste Wunden wieder aufgerissen. In einer beißenden und emotionalen Erklärung erklärte James’ Bruder, die Mörder dürften nie wieder freie Luft atmen , und bestand darauf, dass einer von ihnen, Jon Venables, im Gefängnis sterben müsse.
Eine Kindheit, die gestohlen wurde, bevor sie begann
James’ Bruder sagte mit ungewöhnlicher Offenheit:
„Er hat James nicht nur genommen – er hat mir auch meine Kindheit geraubt. Ich lebte im Schatten seines Todes. Jeder Geburtstag, jede Erinnerung wurde durch das, was sie getan haben, vergiftet. Die einzige Gerechtigkeit ist, dass er nie wieder frei herumläuft.“

Diese Worte, erfüllt von Wut und Trauer, fassen ein lebenslanges Trauma zusammen. Für viele war der Fall Bulger eine nationale Tragödie. Für seinen Bruder war er die persönliche Hölle – ein Albtraum ohne Ende.
Die Mörder, die unter uns wandeln
Jon Venables und Robert Thompson, beide damals erst zehn Jahre alt, wurden 1993 wegen der Entführung und brutalen Ermordung von James in Liverpool verurteilt. Nach ihrer Freilassung im Jahr 2001 erhielten beide unter strikter lebenslanger Anonymitätsauflage neue Identitäten – eine Entscheidung, die seither heftig kritisiert wird.
Venables wurde jedoch wiederholt wegen Kindesmissbrauchsbildern inhaftiert. Jedes Mal, wenn sein Name wieder in die Schlagzeilen kam, löste er erneut Empörung aus. Die Frage, ob solche Männer jemals „rehabilitiert“ werden können, spaltet Großbritannien weiterhin.
Die Bitte eines Bruders – eine Forderung nach endgültiger Gerechtigkeit
Jetzt, da Venables erneut um seine Bewährung kämpfen muss, beharrt James‘ Bruder darauf, dass das System schon zu oft versagt habe. Seine Forderung ist schlicht und ergreifend:
„Er muss im Gefängnis sterben. Er wird immer gefährlich sein. Er hat meine Familie zerstört, und er hat mich zerstört.“
Der Appell hat in ganz Großbritannien einen Nerv getroffen, denn die Erinnerung an James‘ letzten Gang auf der Videoüberwachung – ein kleiner Junge, der von zwei Kindern weggeführt wird – zählt noch immer zu den eindringlichsten Bildern der modernen Kriminalgeschichte.
Die öffentliche Empörung flammt erneut auf
Im Internet sind die Reaktionen explosiv. In den sozialen Medien wimmelt es von Wut, Mitgefühl und der Forderung, die Justiz solle endlich auf die Opfer hören und nicht auf die Mörder.
„Die Familie Bulger trägt diesen Schmerz seit 30 Jahren. Wann endet er?“
„Venables hat immer wieder bewiesen, dass man ihm nicht trauen kann. Sperrt ihn für immer ein.“
„Die Anonymitätsanordnung ist eine Schande – wir schützen Monster, keine Kinder.“
Für viele drückten die Worte des Bruders aus, was die Öffentlichkeit schon immer empfand: Manche Verbrechen sind zu schrecklich, um jemals vergeben zu werden.
Eine dunkle Wendung im Kampf um Gerechtigkeit
Dieses jüngste Geständnis verleiht einer Geschichte, die sich nicht in Luft auflösen will, eine neue Wendung. Jede neue Enthüllung, jede Anhörung zur Bewährung, jedes Gerücht über das neue Leben der Mörder rücken die Familie Bulger zurück ins Rampenlicht, um das sie nie gebeten hat.
Und jetzt, da James‘ Bruder eine so endgültige Strafe wie den Tod im Gefängnis fordert, hat die Debatte ihren bisher erschütterndsten Punkt erreicht.
Die Frage, die Großbritannien quält, bleibt: Kann es jemals wahre Gerechtigkeit für eine Familie geben, die nicht nur ihres Sohnes, sondern auch ihrer Kindheit, ihrer Zukunft und ihres Friedens beraubt wurde?
Ende des Inhalts
Keine weiteren Seiten zum Laden