Das tragische Schicksal von René Hasee – 29 Jahre später taucht das Mysterium am Strand von Amoreira mit einem schockierenden Ende wieder auf
Es war im Sommer 1996, als der sechsjährige deutsche Junge René Hasee auf mysteriöse Weise am Strand von Amoreira an der Algarve verschwand. Der Familienurlaub verwandelte sich in einen Albtraum, den Portugal nie vergessen hat.

Jahrzehntelang stand der Name René für Schmerz und Ungewissheit. Portugiesische und deutsche Behörden ermittelten unermüdlich, doch es ergaben sich keine konkreten Hinweise. Die Familie Hasee kehrte mit gebrochenem Herzen nach Deutschland zurück, nur die Hoffnung blieb.

Anita Hasee, die Mutter des Jungen, hielt die Erinnerung an ihren Sohn wach, indem sie jedes Jahr nach Portugal reiste. „Ich habe versprochen, niemals aufzuhören, nach René zu suchen“, sagte sie mit zitternder Stimme. Dieses Versprechen wurde zu ihrer Lebensaufgabe.

In den letzten Jahren sind neue Erkenntnisse ans Licht gekommen. Unabhängige Ermittler haben begonnen, Daten zwischen dem Verschwinden von René Hasee und dem Fall Madeleine McCann abzugleichen, der sich ebenfalls an der Algarve ereignete und denselben Verdächtigen – Christian Brückner – betraf.

Der Name Brückner, eines vorbestraften Deutschen, hat alte Wunden aufgerissen. Er hielt sich in den 1990er Jahren in verschiedenen Gegenden Südportugals auf, und Berichten zufolge verkehrte er auch häufig in der Gegend um Aljezur, in der Nähe von Praia da Amoreira.
Vor Kurzem verstarb ein wichtiger Zeuge, ein deutscher Tourist, der René angeblich zum letzten Mal gesehen hatte, unter mysteriösen Umständen. Man ging davon aus, dass er das fehlende Puzzleteil zum Verständnis der Ereignisse jenes tragischen Tages war.
Die Behörden haben den Namen des Opfers nicht veröffentlicht, doch Quellen aus dem Umfeld der Familie Hasee bestätigen, dass es sich um einen Mann namens Rolf M. handelt , der nun als „der vermisste Zeuge im Fall René“ bezeichnet wird. Sein Tod hat eine Welle düsterer Theorien neu entfacht.
Neu entdeckten Dokumenten zufolge soll Rolf M. Jahre zuvor einem Freund erzählt haben, er habe an jenem Strand „etwas gesehen, das er niemals hätte sehen dürfen“. Kurz darauf hörte er auf, darüber zu sprechen – und lebte bis zu seinem Tod schweigend.
Als die Nachricht Deutschland erreichte, brach Anita Hasee in Tränen aus. „Ich habe 29 Jahre auf Gerechtigkeit gewartet. Und jetzt, wo die Wahrheit so nah ist, verschwindet schon wieder jemand, der mit meinem Sohn in Verbindung stand.“ Das ganze Land trauerte mit ihr.
Die portugiesische Kriminalpolizei hat Teile der Ermittlungen stillschweigend wieder aufgenommen. Interne Quellen berichten, dass neue forensische Untersuchungen an einem in der Region Aljezur, wenige Kilometer von dem Strand entfernt, an dem René verschwand, gefundenen verlassenen Fahrzeug durchgeführt werden.
Laut vertraulichen Berichten gehörte das Fahrzeug einem deutschen Staatsbürger mit Verbindungen zu Brückner. Im Inneren fanden Experten Fasern und biologische Rückstände, deren Herkunft noch in europäischen Laboren analysiert wird.
Kriminalexperten zufolge könnte dieser Fall einen Wendepunkt in den Ermittlungen zu Kindesentführungen an der Algarve markieren. „Wenn die Beweise mit denen des Hauptverdächtigen übereinstimmen, haben wir endlich eine direkte Verbindung“, kommentierte ein ehemaliger Polizist.
Unterdessen haben deutsche und portugiesische Medien das öffentliche Interesse neu entfacht. Dokumentarfilme und Podcasts greifen erneut auf die Archive des Falls René Hasee zurück und versuchen, einer fast drei Jahrzehnte lang verschwiegenen Geschichte eine Stimme zu geben.
Die Einwohner von Aljezur erinnern sich noch immer an den Tag, an dem der kleine René verschwand. Mehrere Anwohner behaupten, das Meer sei ruhig gewesen und nichts habe darauf hingedeutet, dass der Junge ertrunken sein könnte – im Widerspruch zur anfänglichen Theorie der Polizei.
Ein ehemaliger Angestellter eines Cafés in der Gegend berichtete, einen „blonden Mann mit einem seltsamen Blick“ gesehen zu haben, der die Kinder am Strand beobachtete. Damals wurde diesem Detail keine Beachtung geschenkt, doch nun gewinnt es durch die Verbindungen zu Brückner neue Bedeutung.
Die Ermittler glauben, dass René in den 1990er Jahren Opfer eines internationalen Kinderpornoringes geworden sein könnte, der in Südeuropa aktiv war. Diese lange Zeit verworfene Theorie gewinnt durch jüngste Entdeckungen in Gerichtsakten an Bedeutung.
Der für die Wiederaufnahme des Falls zuständige Staatsanwalt erklärte: „Das Verschwinden von René Hasee ist mehr als eine isolierte Tragödie – es ist Teil eines Musters von Verbrechen, die konkrete Antworten und wahre Gerechtigkeit erfordern.“
Anita Hasee kämpft weiter. Die heute 70-Jährige sagt, sie wolle ihren Sohn nur in Würde bestatten. „Ich will keine Rache. Ich will nur wissen, wo mein Junge ist. Auch wenn die Wahrheit grausam ist.“
Die portugiesischen Behörden haben um internationale Zusammenarbeit gebeten, um neue DNA-Proben zu erhalten und die 1996 gesammelten Beweismittel neu zu bewerten, die nun mithilfe moderner Technologie untersucht werden können.
Die Hoffnung erwacht zu neuem Leben – doch auch die Angst. Viele glauben, dass der Tod des Zeugen Rolf M. kein Zufall war. Er wurde womöglich zum Schweigen gebracht, damit uralte Geheimnisse unter dem Sand von Amoreira verborgen bleiben.
Doch der Name René Hasee hallt weiter nach. Dreißig Jahre später vereint seine Geschichte Portugal und Deutschland erneut in einem gemeinsamen Ruf: „Gerechtigkeit für René!“
Die Zeit ist vergangen, doch der Schmerz bleibt. Vielleicht wird das grausame Schicksal, das den kleinen René dahinraffte, diesmal endlich seine Wahrheit offenbaren. Bis dahin wird Amoreira Beach in Geheimnis, Stille und Sehnsucht gehüllt bleiben.