Zwillinge verschwanden 1985 in einem Disney-Park – 28 Jahre später wurde etwas Verstörendes gefunden

1985 verschwanden zwei Zwillinge im Disney Park; 28 Jahre später wurde etwas Beunruhigendes gefunden.

 
 

Anaheim, Kalifornien –  An einem schwülen Julinachmittag im Jahr 1985 wurde der glücklichste Ort der Welt zum Schauplatz eines seiner dunkelsten Geheimnisse. Mariana und Liliana Chen, 12-jährige eineiige Zwillinge, verschwanden am helllichten Tag aus Disneyland California.

 
 

Ihr Verschwinden löste einen Mediensturm, umfangreiche polizeiliche Ermittlungen und jahrzehntelange Gerüchte und Spekulationen aus. 28 Jahre lang blieb der Fall ungelöst, bis eine verstörende Entdeckung unter der Oberfläche des Parks die Welt zwang, sich mit der Realität hinter dem Märchen auseinanderzusetzen.

 
 

Der amerikanische Traum einer Familie wird zum Albtraum

 
 

Fernanda Chen kam 1982 nach Kalifornien. Sie war eine Witwe, die einen Neuanfang für ihre Töchter suchte, nachdem ihr Mann in seiner Heimatstadt Guangzhou von einer Tragödie heimgesucht worden war. Sie arbeitete nachts in einer Textilfabrik in Los Angeles und sparte jeden Dollar für ihre Töchter. 1985 hatte sie ein Ziel: Mariana und Liliana einen unvergesslichen Geburtstag in Disneyland zu bereiten.

 
 

Am 15. Juli 1985 betraten die Chens das Parktor. Die Zwillinge trugen passende rosa Hemden, blaue Jeans-Overalls und leuchtend gelbe Bänder, die ihre Mutter ihnen am Morgen zugebunden hatte. Sie lachten, sprangen und posierten für Fotos, ihre Aufregung so strahlend wie die kalifornische Sonne.

 
 

Das letzte bekannte Foto, aufgenommen um 15:07 Uhr, zeigt sie lächelnd neben Mickey Mouse. Wenige Minuten später ließ Fernanda die Mädchen mit der kostümierten Figur zurück, um auf die nahegelegene Toilette zu gehen. Als sie zurückkam, waren die Mädchen (und Mickey Mouse) verschwunden.

Ein Verschwinden vor aller Augen

 
 

Zuerst dachte Fernanda, die Mädchen seien weggelaufen. Doch im Laufe der Minuten schlug die Verwirrung in Panik um. Innerhalb von 20 Minuten wurde der Disney-Sicherheitsdienst mobilisiert. Die Tomorrowland-Fahrten wurden eingestellt. Durchsagen schallten durch den ganzen Park. Gäste und Mitarbeiter stoben auseinander und durchsuchten jeden Winkel.

Zeugen erinnerten sich, die Zwillinge gesehen zu haben, als sie Mickey in die Spielhalle folgten. Andere verorteten sie in der Nähe des Space Mountain-Tunnels. Vor der vollständigen Überwachung gab es jedoch keine eindeutigen Aufnahmen. Niemand sah die Mädchen den Park verlassen, und kein als Mickey verkleideter Mitarbeiter wurde beim Verlassen gefilmt. Als der Sicherheitsdienst die Liste überprüfte, wurden alle Darsteller bis auf einen erwähnt.

Die Mickey Mouse, die mit den Chen-Zwillingen posierte, passte nicht zu den erwarteten Darstellern. Sein Kostüm war etwas seltsam: verblichener Stoff, an die Fingerspitzen genähte Handschuhe und eine Körpergröße, die keinem der Crewmitglieder entsprach. Jemand hatte sich als Mickey Mouse ausgegeben und die Zwillinge entführt.

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Ein Fall kühlt ab

Die Polizei von Anaheim leitete eine der größten Ermittlungen ihrer Geschichte ein. Das FBI wurde eingeschaltet. Disney-Manager, die verzweifelt versuchten, das Image des Unternehmens zu schützen, öffneten ihre Archive. Doch alle Hinweise blieben erfolglos. Weder wurde ein Erpresserbrief noch eine Leiche gefunden. Der einzige Beweis war ein einziges, inzwischen berüchtigtes Foto.

Als aus Wochen Monate wurden, verschwand der Fall aus den Schlagzeilen. Die Disneyland-Zwillinge wurden zum Symbol des Verlusts und des ungelösten Traumas. Fernanda Chen weigerte sich, Kalifornien zu verlassen oder ihre Töchter für tot zu erklären. Jedes Jahr am 15. Juli hinterließ sie zwei gelbe Bänder am Eingang des Parks: eine stille Mahnwache für die Mädchen, die sie verloren hatte.

2013: Eine gruselige Entdeckung unter dem Park

Im Februar 2013 bereitete sich Disneyland auf eine umfassende Renovierung von Tomorrowland vor. Bauunternehmer wurden beauftragt, die alten Abwassersysteme zu entfernen, die teilweise seit den frühen 1980er Jahren intakt waren. Kurz nach Mitternacht am 17. Februar entdeckten Arbeiter unter einem Servicekorridor eine versiegelte Betongrube. Darin lehnte an einem rostigen Gitter etwas, das den Fall Chen wieder aufrollen sollte: ein menschlicher Kopf, mumifiziert durch die Zeit und eingehüllt in eine verblichene Mickey-Mouse-Maske.

Forensiker bestätigten, dass die Überreste einem Mann in den Vierzigern gehörten, der seit Mitte der 1980er Jahre tot war. Die Maske war keine Nachbildung, sondern ein Teil eines professionellen Kostüms. DNA-Analysen wiesen die Überreste auf Robert Ellis zurück, einen ehemaligen Disneyland-Darsteller, der 1981 verschwand. Die Zeitlinie passte jedoch nicht: Ellis war vier Jahre vor den Chen-Zwillingen verschwunden. Wenn er tot war, wer trug dann 1985 das Mickey-Mouse-Kostüm?

Der Requisitenkeller und die Kostümkammer.

Detective Natalia Reeves, frisch befördert und besessen von dem ungelösten Fall, wurde beauftragt, die Ermittlungen wieder aufzunehmen. Zwei Wochen nach der grausigen Entdeckung erhielt sie einen anonymen Brief: „Die anderen sind noch unten, hinter dem alten Requisitenkeller, Tür 3C. Fragen Sie nach den Schlüsseln, die Disney nie registriert hat.“

Disney-Dokumente erwähnten einen „Requisitenkeller“, einen unterirdischen Lagerraum, der in den 1970er Jahren abgeriegelt wurde. Am 5. März 2013 betraten Reeves und ein Forensik-Team den vergessenen Flur. Hinter einer rostigen Tür mit der Aufschrift 3C fanden sie einen erschreckenden Anblick: staubbedeckte Schaufensterpuppen, verrottende Kisten und fünf komplette Kostüme, darunter ein seltsames, verblichenes Mickey-Mouse-Kostüm. In der Verkleidung befanden sich Knochen- und Haarfragmente eines Jungen zwischen 10 und 13 Jahren.

DNA-Analysen bestätigten, dass es sich bei den Überresten um Liliana Chen handelte. Nach 28 Jahren wurde ihr Schicksal endlich enthüllt: Sie wurde nicht in einem Grab begraben, sondern in einem Kostüm versteckt, das der Unterhaltung dienen sollte.

Room Zero: Das Geheimnis unter Fantasyland

Drei Wochen später erhielt Reeves eine kryptische E-Mail: „Der Zero Room war real. Ich war 1985 dort. Die Zwillinge waren nicht die Ersten.“ Angehängt war ein Foto eines Betonkorridors, der in einer schweren Metalltür mit der Aufschrift „RZ01“ endete. Der ehemalige Wartungsarbeiter erinnerte sich an Gerüchte über einen verlassenen Tunnel unter Fantasyland, der nach Budgetkürzungen Ende der 1970er Jahre abgeriegelt worden war.

Am 11. April 2013 führte Reeves ein Team in den Tunnel. Hinter der Tür fanden sie eine neun Meter lange Kammer, die von flackernden Leuchtstoffröhren beleuchtet wurde. An die Wand waren mit verblasstem Filzstift acht Namen gekritzelt: sechs davon waren ausradiert, zwei waren noch vorhanden: Liliana und Mariana. Im Raum lagen Stofffetzen, Kinderschuhe und ein ramponierter Kassettenrekorder, der verzerrte Disney-Lieder spielte.

In einem Falltürfach fanden Ermittler eine Holzkiste mit dem Oberschenkelknochen eines kleinen Mädchens. DNA-Analysen bestätigten, dass es sich um Mariana Chen handelte. Beide Zwillinge waren fast dreißig Jahre lang unter Disneyland versteckt gewesen.

Das Gesicht hinter der Maske

Die Ermittlungen waren völlig offen, als Dennis Laroo, ein ehemaliger Wartungsunternehmer von Disneyland, wegen einer anderen Anklage verhaftet wurde. Bei der Durchsuchung stimmten seine Fingerabdrücke mit einer versiegelten Akte aus den 1980er Jahren überein. Als er zum Juli 1985 befragt wurde, begann Laroo zu stottern und murmelte etwas von Tunneln und Kostümen.

Bei einer Durchsuchung seines Hauses wurde ein erschreckendes Archiv entdeckt: Polaroidfotos von Kindern in Umkleidekabinen, Fragmente von Disney-Kostümen und ein Tagebuch, in dem er seine Obsession mit den Tunneln des Parks beschrieb. In einer Notiz vom 16. Juli 1985 heißt es: „Die Zwillinge waren perfekt. Sie lächelten. Sie vertrauten mir. Jetzt gehören die Tunnel mir. Raum Null birgt Geheimnisse.“

In Laroos Haus gefundene Karten führten die Ermittler zu einem versteckten Raum voller Einwegspiegel, die zur Beobachtung der Linien des öffentlichen Nahverkehrs dienten. Hier hatte Laroo seine Opfer ausgewählt und sich gut sichtbar unter dem Park versteckt.

Konsequenzen und offene Fragen

Laroo wurde für verhandlungsunfähig erklärt und interniert. Fernanda Chen starb 2016, zwei Jahre nachdem ihre Töchter endlich begraben worden waren. Disneyland riegelte die Tunnel ab und bestritt jegliche Kenntnis ihres Zwecks. Doch unter den dort Beschäftigten halten sich die Gerüchte: von kostümierten Gestalten, die nach Feierabend gesehen wurden, von Türen, die nirgendwohin führten, und von der Zeit, als Mickey Mouses Lächeln zu breit schien.

Fast drei Jahrzehnte lang haben die Disneyland-Zwillinge die Legende des Parks geprägt. Ihre Geschichte erinnert uns daran, dass selbst an Orten, die der Freude dienen, unter der Oberfläche Dunkelheit lauern kann. Und manchmal birgt der glücklichste Ort der Welt die verstörendsten Geheimnisse.

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