Die Stimmung im deutschen Fußball kocht hoch, nur Tage vor den WM-Qualispielen gegen Luxemburg und Nordirland. Florian Wirtz, der 22-jährige Offensivzauberer von Liverpool, hat in einem exklusiven Interview mit „Kicker“ am Dienstag eine handfeste Bombe gezündet. Der Ex-Leverkusener, der im Sommer für Rekordprämie von rund 120 Millionen Euro zu den Reds wechselte, plädiert dafür, drei etablierte Bayern-Profis aus der DFB-Auswahl zu verbannen. „SIE VERDIENEN ES NICHT, DIESES HEILIGE TRIKOT ZU TRAGEN…“, donnerte Wirtz mit einer Direktheit, die an seine Vaterfigur Jürgen Klopp erinnert. Die Zielscheiben: Serge Gnabry, Leroy Sané und Kingsley Coman – alle drei angeblich zu inkonstant und egozentrisch, um das Nationalteam zu bereichern.

„Gnabry hat Potenzial, aber er verschwendet es mit Fehlentscheidungen, Sané ist ein Blitzableiter für Kritik, weil er nie aus der Reserve kommt, und Coman? Der verletzt sich öfter als er glänzt“, wetterte Wirtz, der selbst in der abgelaufenen Nations-League-Phase mit gemischten Leistungen (ein Tor, aber viel Ballverlust) auffiel. Seine Kritik, formuliert nach Bayerns 1:1 gegen Dortmund, wo Gnabry ein Glanzlicht war, riecht nach Rivalität: Wirtz, der als „neuer Meister“ gefeiert wird, sieht in den Bayern-Flügelspielern Relikte einer veralteten Ära. „Das DFB-Team braucht Spieler, die 90 Minuten lang kämpfen, nicht nur in Highlights. Nagelsmann muss aufräumen, für die WM 2026“, fuhr der Mittelständer fort, der bei Liverpool trotz eines langsamen Starts (zwei Assists in sechs Premier-League-Spielen) als Hoffnungsträger gilt.

Die Bayern-Fans explodierten vor Wut. Auf X (ehemals Twitter) schoss #WirtzHinaus in die Trends, mit über 100.000 Beiträgen in Stunden: „Der Liverpool-Bubi kritisiert unsere Helden? Gnabry hat mehr DFB-Tore als du Trophäen, Wirtz!“, postete ein Ultras-Account aus dem Südständler. In Fanforen wie dem FC Bayern Forum hagelt es Schmähungen: „Wirtz, der Ballverlierer gegen die Slowakei, will uns belehren? Bleib in England und heul bei Klopp!“ Experten wie Lothar Matthäus bei Sky Sport wetterten: „Das ist Arroganz pur. Wirtz vergisst, dass Gnabry ihn 2021 in der U21-Europameisterschaft gedeckt hat.“ Selbst „Bild“ titelte: „Wirtz gegen Bayern: Neid oder Neuanfang?“ Die Kontroverse eskaliert in einer Phase, wo Nagelsmann ohnehin mit Verletzungen (Musiala, Davies) ringt und Wirtz’ Form (blass in der Nations League) hinterfragt wird.

Julian Nagelsmann, der Bundestrainer, reagierte gelassen in seiner Pressekonferenz: „Florian ist leidenschaftlich, das schätze ich. Aber Auswahlen sind meine Sache – Leistung zählt, nicht Worte.“ Bei Liverpool lobte Arne Slot seinen Schützling: „Florian spricht aus Frust über das Team, nicht über Individuen. Er will das Beste für Deutschland.“ Doch die schärfste Retourkutsche kam aus dem Herzen des Feindes: Serge Gnabry, der 29-jährige Bayern-Winger mit 22 DFB-Toren, konterte in einer Instagram-Story, die die Welt schockierte. Statt Aggression wählte er Eleganz: „Das heilige Trikot? Wir tragen es alle mit Stolz, Florian. Du kämpfst für Tore, ich für das Team. Lass uns im November zusammen glänzen – für Deutschland. #Einigkeit“. Begleitet von einem Foto der gemeinsamen U21-Zeit, verwandelte Gnabry den Angriff in eine Brückenbauer-Geste. „Der Mann mit Klasse“, jubelten sogar neutrale Fans, während Wirtz’ Story (ein Emoji-Herz) als stille Kapitulation galt.
Diese Auseinandersetzung offenbart Risse im DFB: Nach dem Debakel in der Slowakei (0:2) und holprigen Starts in der WM-Quali drängt die junge Garde (Wirtz, Olise) auf Veränderung, während Veteranen wie Gnabry Stabilität verkörpern. Bayern, mit Gnabry als Schlüsselspieler (drei Tore in der Bundesliga), sieht sich als DFB-Säule angegriffen – gerade wo Gerüchte um Wirtz’ Rückkehr kursieren. „Gnabrys Antwort war meisterhaft, das diffundiert die Debatte“, analysierte „Die Zeit“. Für Nagelsmann, der Gnabry und Sané für Luxemburg nominiert hat (Coman fällt verletzt aus), ist es ein Weckruf: „Wir brauchen Einheit, nicht Krieg.“
Die Fans drehen bei: „Gnabry gewinnt mit Worten, was Wirtz auf dem Platz verliert“, tweetet ein Leverkusen-Fan. Ob diese „Überraschung“ die Elf eint oder spaltet, zeigt sich im November. Eine Sache ist sicher: Im deutschen Fußball schmerzt ein Konter mehr als ein Foul.