Das Verschwinden des vierjährigen Gus Lamont schockiert Australien nach wie vor. Tagelang schien der Fall ein tragisches Ende zu nehmen – bis eine unerwartete Entdeckung den Verlauf der Ermittlungen völlig veränderte. Gerade als die Suchteams ihre Arbeit abbrechen wollten, nahmen Wachhunde eine Spur wahr, die die Polizei auf eine fast unsichtbare Spur unter der trockenen Vegetation des Outbacks führte. Was sie dort fanden, machte das gesamte Team sprachlos: einen kleinen, durchnässten Rucksack und winzige Fußabdrücke, eindeutig von einem Kind.

Die Ermittler gehen nun davon aus, dass Gus noch am Leben sein könnte. Dem vorläufigen Bericht zufolge hielten die Hunde an einer Stelle etwa drei Kilometer von der Stelle entfernt an, an der der Junge zuletzt gesehen worden war. Die Spuren, die zu einem kleinen, ausgetrockneten Bach führten, waren teilweise durch den feinen Staub und den leichten Morgenwind erhalten geblieben. Der Rucksack, blau mit Dinosauriermotiven, war schlammbedeckt und leicht zerrissen, doch darin befand sich etwas, das alle begeisterte – ein kleines Plüschtier, das Gus’ Eltern als seinen „unzertrennlichen Begleiter“ erkannten.

Für die Familie Lamont, die den Suchort nie verlassen hatte, war dieser Fund wie ein Lebenshauch. „Ich wusste, dass mein Sohn da draußen kämpft“, sagte Gus‘ Mutter, die unter Tränen von den Freiwilligen umarmt wurde. „Jeder Tag ist eine Qual, aber jetzt haben wir neuen Grund zu glauben.“ Der Vater, sichtlich müde, aber entschlossen, fügte hinzu, er werde nicht ruhen, bis er seinen Sohn nach Hause gebracht habe. „Er ist stark, er ist tapfer, und ich weiß, er hält durch.“

Die Polizei bezeichnete den Fund als „einen entscheidenden Wendepunkt“. Einsatzleiter Inspektor David Collins erklärte gegenüber der Presse: „Es ist unglaublich selten, dass so spät im Verlauf der Suche noch solche Beweise gefunden werden. Das Gelände ist extrem rau, und die Tatsache, dass wir frische Überreste gefunden haben, verändert alles. Wir glauben nun, dass Gus möglicherweise Richtung Norden gegangen ist, vielleicht auf der Suche nach Wasser.“
Seit Beginn der Operation haben sich Hunderte Freiwillige, Drohnen und Hubschrauber an der Suche in einer der unwirtlichsten Regionen Australiens beteiligt. Die sengende Hitze tagsüber und die beißende Kälte nachts machten die Mission zu einer nahezu unmöglichen Herausforderung. Viele Teammitglieder waren erschöpft und kurz davor aufzugeben, als sich die Hunde anders verhielten. „Sie fingen an zu bellen und rannten in die entgegengesetzte Richtung ihrer ursprünglichen Route“, sagte einer der Feuerwehrleute. „Es war, als hätten sie endlich etwas gespürt, das wir tagelang übersehen hatten.“
Auch Überlebensexperten geben Anlass zur Hoffnung. Rick Dawson, der den Fall seit dem ersten Tag verfolgt, erklärte, dass die aktuellen Bedingungen es Kindern ermöglichen, zu überleben, insbesondere wenn sie natürlichen Schutz oder Regenwasser finden. „Das Outback ist gefährlich, aber es ist nicht unmöglich zu überleben. Wir haben kleine Kinder gesehen, die tagelang allein überlebt haben“, erklärte er. Er lobte auch die Arbeit der Spürhunde und nannte sie ein „Hundewunder“.
In den sozialen Medien wimmelte es von Unterstützungsbotschaften für die Familie und die Ersthelfer. Hashtags wie #FindGus und #HopeForGus verbreiteten sich innerhalb weniger Stunden. Hunderte Menschen schickten Videos voller Ermutigung und Gebete. „Das ganze Land ist bei euch“, schrieb ein emotionaler Nutzer. „Die Hoffnung stirbt zuletzt, und Gus wird zurückkehren.“
Inzwischen haben die Teams ihre Suche in dem Gebiet, in dem die neuen Beweise gefunden wurden, intensiviert. Drohnen mit Wärmebildkameras werden die ganze Nacht über eingesetzt, um Anzeichen von Körperwärme aufzuspüren, während Hunde weiterhin neue Spuren verfolgen. Stille und Anspannung durchdringen das Gebiet bei jedem Schritt, doch es liegt eine deutliche Energie in der Luft – das Gefühl, dass etwas Wichtiges passieren wird.
Für viele ist Gus Lamonts Fall bereits ein Symbol für Widerstandsfähigkeit, Glauben und Zusammenhalt. In einem Land, das an Feuer, Stürme und unwirtliche Wildnis gewöhnt ist, spiegelt die Geschichte dieses kleinen Jungen die australische Seele wider: widerstandsfähig, mutig und unfähig aufzugeben. Und nun, mit der Entdeckung des Rucksacks und der kleinen Fußabdrücke, leuchtet am Horizont des trockenen Outbacks wieder Hoffnung auf.
Niemand weiß, wie lange die Suche noch dauern wird, aber in einem Punkt sind sich alle einig: Gus ist immer noch da draußen – und ganz Australien sucht nach ihm.