München/Sinsheim – 20. September 2025 – Der FC Bayern München feierte zwar einen überzeugenden 3:1-Sieg gegen die TSG Hoffenheim, doch die Freude währte nur kurz. In der Nachspielzeit des Bundesligaspiels am 20. September kam es zu einem harten Foul auf den bosnisch-deutschen Verteidiger Josip Stanisic, das den Rekordmeister in tiefe Trauer stürzt. Der 24-Jährige, einer der zuverlässigsten Bausteine in Vincent Kompanys Abwehr, erlitt eine schwere Knieverletzung, die ihn monatelang ausfallen lässt. Trainer Kompany sprach nach dem Match von einem “Albtraum” und gestand: “Ich kann mir nicht vorstellen, wie wir in den nächsten Wochen ohne Josip zurechtkommen sollen. Er ist der Kleber unserer Defensive.”
Das Spiel in der PreZero Arena in Sinsheim begann für die Bayern wie ein Traum. Unter strahlendem Herbstwetter und vor ausverkauften Rängen übernahmen die Münchner früh die Kontrolle. Schon in der 12. Minute eröffnete Harry Kane die Score mit einem präzisen Header nach einer Flanke von Michael Olise, der den Ball elegant über die Abwehrköpfe hinweg beförderte. Hoffenheim, angeführt von ihrem engagierten Trainer Pellegrino Matarazzo, kämpfte verbissen, doch die Bayern-Maschinerie war nicht zu stoppen. Jamal Musiala, der kürzlich von einer Sommerverletzung genesene Offensiv-Alleskönner, zauberte in der 28. Minute den 2:0 heraus: Ein Solo-Dribbling über 40 Meter, das in einem platzierten Schuss endete und Torwart Oliver Baumann hilflos wirken ließ.
Die Kraichgauer kamen in der zweiten Halbzeit auf und stellten die Partie auf den Kopf. In der 55. Minute reduzierte Andrej Kramaric per Elfmeter auf 2:1, nachdem Konrad Laimer im Strafraum leichtsinnig einkassiert hatte. Die Spannung stieg, Hoffenheims Fans trommelten rhythmisch auf die Tribünenplanken, doch der FC Bayern bewies Nervenstärke. In der 72. Minute sicherte Leroy Sané den Siegtreffer: Ein Konter, initiiert von einem präzisen Pass von Joshua Kimmich, endete mit einem Fernschuss ins obere Eck. 3:1 – der vierte Bundesliga-Sieg in Folge für die Bayern, die nun tabellenführend stehen und mit 12 Punkten unangefochten an der Spitze festigen.
Doch der Jubel erstarb in den Katakomben. Stanisic, der zu diesem Zeitpunkt als Einwechsler für den müden Alphonso Davies eingewechselt worden war, prallte unglücklich mit Hoffenheims Stürmer Ihlas Bebou zusammen. Ein brutales Tackling, das den Schiedsrichter Marc Sebald zur Rot-Zeit-Karte für Bebou zwang, führte zu einem lauten Knacken – das Kreuzbandriss-Albtraum, der den Bayern-Fans nur allzu bekannt vorkommt. Sofort eilte das medizinische Team aufs Feld, und Stanisic wurde mit schmerzverzerrtem Gesicht abgetragen. Erste Diagnosen der Bayern-Ärzte bestätigen: Ein Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie, kombiniert mit einer Meniskusverletzung. Die Prognose: Mindestens sechs Monate Pause, eine Rückkehr vor Jahresende ist unwahrscheinlich.
Vincent Kompany, der belgische Routinier, der erst im Sommer den Trainerstuhl übernommen hatte, wirkte nach dem Pfiff gebrochen. In der Pressekonferenz, umringt von Mikrofonen und Blitzlichtern, rang er um Fassung: “Josip ist mehr als ein Spieler – er ist ein Kämpfer, der unser Rückgrat stärkt. Seine Ruhe, sein Tackling, seine Pässe vorne raus: Das alles fehlt uns jetzt. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das Team in der nächsten Zeit ohne ihn zurechtkommt. Wir haben eine enge Rotation, und mit den kommenden Spielen in Champions League und DFB-Pokal wird das eine harte Nuss.” Kompany, der selbst als Spieler mit schweren Verletzungen zu kämpfen hatte, betonte die emotionale Belastung: “Die Jungs sind am Boden. Wir müssen zusammenrücken, aber das tut weh.”
Für den FC Bayern ist der Ausfall ein Schlag ins Kontor. Stanisic, der sich in der Vorsaison mit 28 Einsätzen und zwei Toren zum Stammkraft hochgearbeitet hatte, war unter Kompany zum Inbegriff der soliden Dreierkette avanciert. Seine Abwesenheit trifft die linke Flanke besonders hart: Alphonso Davies ringt noch immer mit einer anhaltenden Oberschenkelverletzung, Raphaël Guerreiro ist erst kürzlich zurückgekehrt, und Noussair Mazraoui ist auf dem rechten Außenposten gefordert. Im nächsten Champions-League-Spiel gegen Manchester City am 30. September könnte Sacha Boey oder sogar Konrad Laimer improvisieren müssen – eine Improvisation, die Kompany nur ungern wagt. “Wir vertrauen auf den Kader, den wir haben”, sagte er, doch seine Stirnrunzeln sprach Bände.
Hoffenheim-Trainer Matarazzo äußerte Bedauern: “Das war ein harter Zweikampf, aber Josips Verletzung tut uns leid. Wir gratulieren zum Sieg, doch Fußball lebt von Fairness.” Bebou, der Rote sah, wurde für sein Foul gesperrt und muss mit einer Geldstrafe rechnen. Die Bundesliga-Leitung kündigte eine Überprüfung an, ob das Tackling rotverdächtig war.
Trotz des Schocks blickt Bayern optimistisch in die Zukunft. Mit Stars wie Kane (bereits fünf Bundesliga-Tore) und Musiala im Aufwind hat der Klub Potenzial, die Verletzungswelle zu meistern. Historisch gesehen hat der Rekordmeister oft in Krisenmomente glänzt – denken wir an die Triple-Jahre trotz Ausfälle von Kroos oder Süle. Kompany, der Philosoph, mahnte: “Verletzungen formen Charakter. Wir werden stärker daraus hervorgehen.” Die Fans im Münchner Allianz Arena werden Stanisic mit Applaus und einem Banner ehren, wenn der Klub am nächsten Heimspiel gegen Borussia Dortmund antritt.
Doch die Sorge bleibt: Ohne Stanisic droht die Defensive zu bröckeln. Der FC Bayern steht vor einer Bewährungsprobe – wird der “schwere Schlag” zum Katalysator für eine Titeljagd oder zum Anfang vom Ende? Die kommenden Wochen werden es zeigen. Für Josip Stanisic: Gute Besserung, Kämpfer! Der FC Bayern braucht dich zurück.
